05.08.2025
Wenn wir heute auf die Westseite des Marktes blicken, folgt unser Blick vom 1. gelben Gebäude links = OSKAR, 2. einer Toreinfahrt, 3. dem neuen Domizil der VR-Bank, 4. dem alten Bankgebäude der Volksbank, das gerade für eine neue Nutzung umgebaut wird und 5. Rossmann.
Um die Gebäude 3 und 4 geht es hier: um Geschichte(n) eines Grundstücks, eines Gebäudes, dem Köhlerhof.
Der Köhlerhof ist in Kohlscheid bekannt seit dem 17. Jahrhundert: ein Viereckhof fränkischer Bauart. Ich bin noch auf der Suche nach einem Bild, das das Gebäude vollständig zeigt. Bis dahin müssen wir mit Teilansichten vorlieb nehmen.
Laut dieser Flurkarte lag der Köhlerhof 1826 auf einer Flur mit der Bezeichnung Koeleshof.
Auf dieser Fläche wurde 1975 der von der Weststraße erreichbare Parkplatz angelegt.
Welche Informationen haben wir über diesen Bereich? Einiges scheint klar, bei andere Informationen sind widersprüchlich.
Im 16ten Jahrhundert soll der Köhlerhof bzw. sein Gelände ein altes adeliges Besitztum gewesen sein. Hierzu gehörten Grundstücke in und an den Scheidhecken.
Er war ursprünglich ein Viereckhof fränkischer Bauart. → siehe das Luftbild oben
Schon sehr früh und immer wieder wird die Schankwirtschaft als Treffpunkt erwähnt.
Erste (bekannte) Erwähnung eines Köhlerhofes 1627, denn hier versammelten sich am Katharinatage, am Patronatsfest der Bergleute, die Köhler (Bergwerksbesitzer) mit ihrem Landesherrn zur gemeinsamen Feier und Beratung.
Die Scheune im hinteren Bereich hatte eine Tafel mit der Jahreszahl 1745 – Neubau oder Erneuerung?
Die Besitzer hatten immer Bezüge zum Berg- oder zum Ackerbau - und zu Schankwirtschaften.
Die Gaststätte war das erste Haus am Platze, denn bei ihm war der Treffpunkt der Grubenbesitzer, denen der Eigentümer verwandtschaftlich verbunden war; bei ihm kehrten auch die Notare ein, wenn sie in Kohlscheid tätig wurden.
Als nach 1800 eine gebürtige Kölnerin durch Heirat Wirtin der Gaststätte wurde, hieß der Hof einige Jahrzehnte "Köllscher Hof“ (Andere Schreibweisen: „Kölleschhauf“ „Köllsche Häuf“?
Um 1848 galt das Anwesen bereits geteilt. D.h., es gab ab da zwei Besitzer und vermutlich 2 Nutzungen, die Schank- und die Landwirtschaft.
Um 1870 hatte der Hof noch ein Strohdach, die Fachwerkwände waren unverputzt.
Ausführlichere Geschichte(n) zum Köhlerhof bei Erich Hallmann Geschichtsfreunde.
Diese Aussage wartet auf Bestätigung:
Der Köhlerhof bestand aus zwei Gebäuden: dem Gasthof und dem Bauernhof. Der Gasthof stand dort, wo sich heute die Dresdener Bank befindet Markt 10-14: der Bauernhof wurde durch die Volksbank Kohlscheid, Markt 6-8, ersetzt. (Gasten 1989)
Dass im rechten Gebäudeteil der Hof mit seiner Toreinfahrt lag, sollte unstrittig sein. Aber wurde die Schankwirtschaft tatsächlich im linken Teil betrieben? Anwohner bestreiten das. Und warum lesen wir dann die Namen der Betreiber (Boymanns, Offermanns) auf den Fotos des Hofgebäudes.
Aber käme es so nicht zu einer Nutzungskollision? Ein heimatkundliches Rätsel, das auf Auflösung wartet.
Nach dem Verkauf des zum Abriss freigegebenen Gebäude des Hofes (rechte Seite) hat die Volksbank Kohlscheid eG hier im Jahre 1979 in einem imposanten Neubau ihre Hauptgeschäftsstelle errichtet.
2025 wird dieses Gebäude für eine neue Nutzung hergerichtet.
Die Volksbank hat ihre Geschäftsstelle in den linken Bereich des Köhlerhofes verlagert. Hier waren vorher die Geschäftsstellen der Commerz- bzw. Dresdener Bank untergebracht, davor die Metzgerei Meertens. Dieses Gebäude - die linke Seite des Köhlerhofes - sehen wir heute noch.