Arbeiten auf der Grube Laurweg

Wie wurde früher auf der Grube Laurweg gearbeitet?

Ein Filmausschnitt berichtet von der Arbeit in der Grube Laurweg. Der Ausschnitt stammt aus dem Kohlscheid 1959, digitalisiert in einem WDR-Projekt.

 

Die beiden Fotos zeigen ebenfalls die Untertage-Arbeit auf Laurweg.

Lambert Schroif berichtet als Augenzeuge

Dem Augenzeugenbericht von Lambert Schroif (geb. 26.10.1853) verdanken wir diese Erinnerung vermutlich an die Zeit um 1900, aufgeschrieben 1923:

Die Grube Laurweg hieß auch im Volksmunde "Anlage" und war damals auch noch eine verhältnismäßig kleine Zeche und bestand nur aus einem einzigen Schachtgebäude mit einer Kohlenhalde, vor welcher ein ungefähr 1 m hoher, gemauerter Ansatz stand, so genannt, weil gegen diesen Ansatz die Kohlenfuhrwerke, welche Kohlen laden wollten, rückwärts eines neben dem anderen sich aufstellten. Nach der inneren Seite auf dieser Halde zu war dann bis zu der Höhe der Mauer Erde aufgetragen, und dort standen die Werkleute, welche die Scheffel füllten und die Kohlen in die Fuhrwerke hinein beförderten. Dies geschah nun auf folgenden Weise: Der Fuhrmann holte auf dem Büro der Zeche eine Bescheinigung zur Entnahme von so und so viel Scheffel Kohlen, denn diese wurden nur pro Scheffel und nicht zentnerweise verkauft. Diese Bescheinigung überreichte er dann dem Schüpper, welcher die Kohlen in die Scheffel laden sollte, und dieser machte sich vorher soviel Kreidestriche auf den unteren Teil seines Schüppenstiels, als Scheffel geladen werden sollten und wischte nun bei jedem Scheffel einen der Striche aus. Dies war die einzige Kontrolle für die richtige Verladung der Scheffelzahl. Wenn nun ein Scheffel gefüllt war, hoben Fuhrmann und Schüpper mit vereinten Kräften diesen gefüllten Scheffel einer Arbeiterin auf den Kopf, und diese lief in Geschwindeschritt mit dieser Last auf ihrem Haupte zu dem betreffenden Fuhrwerk hin und stürzte hier ihre Last nicht allzu sanft in den Karren hinein, sodass der Boden des an und für sich schon schweren Scheffels nach oben zu liegen kam. Den leeren Scheffel in den Händen vor sich hertragend, erwartete ihrer an der Schippstelle wieder der zweite gefüllte Scheffel, und dasselbe Spiel begann von neuem, und dauerte so den ganzen Tag von morgens früh bis nachmittags 5 1/2 Uhr mit 1/2 stündiger Mittagspause. Wie viel Frauen der jetzigen Welt würden eine solche schwere Herkulesarbeit noch zu verrichten im Stande sein? Ich glaube 0,0 Prozent der Weiblichen.