Da ich meine Neugier seit einiger Zeit mehr auf Kohlscheids Geschichte richte, folgt jetzt ein "Kohlscheid 2" mit neueren Untersuchungen rund um Kohlscheid. Einige der bisherigen Überlegungen werden überarbeitet, vertieft und ergänzt. Die dafür erforderlichen Auswertungen sind langwierig, da dafür verschiedene ältere Quellen neu ausgewertet werden, das dauert eben. So sind die folgenden Ergebnisse im Frühjahr 2021 noch im Werden. Ich veröffentliche sie deswegen mit Zeitstempel im Dateinamen und im Text. Daneben geht es immer um die Frage, auf welches Material Heimatforscher regelmäßig zugreifen müssen.
Kohlscheid war 1908 der neue Name, doch wo kommt er her? Wann findet er sich zum 1. Mal in einer Urkunde, wie wird diese Ortslage auf alten Karten dargestellt?
Neben den alten Ortsnamen gibt es Flurnamen, teilweise damit identisch, oft eben nicht. Wo genau waren diese Fluren? Einige sind verschüttet von der Berge aus den Kohlscheider Gruben; einige Male wurde Täler zugeschüttet und nicht wie anderswo Halden aufgeschichtet, wieder andere sind inzwischen Wohngebiete.
Der Kohlscheider Straßenspiegel und sein Ergänzungsband listen alle Kohlscheider Straßennamen auf und beschreiben ihre Hintergründe: Gruben und Zechen, Bauwerke, Fluren, Siedlungsgebiete, Persönlichkeiten. Und versteckt finden sich Hinweise auf die früheren Straßennamen, von vor der Kommunalen Neugliederung 1972 oder gar vor 1900; diese werden in einer Tabelle ergänzt.
Hilt erwähnt 1885 25 Gruben bzw. Bergwerke im Besitz der damaligen Vereinigungs-Gesellschaft. Aretz Standardwerk Bergwerke konzentriert sich laut Inhaltsverzeichnis auf weniger als 20. Aber Pfarrer Michel listet 1873 für das Wurmrevier sagenhafte 118 Bergwerke. Blickt man in dem Zusammenhang auf Schächte und sonstige Tagesöffnungen sind davon im Wurmrevier rund 800 bekannt. In einer Tabelle werden die verschiedenen Listen verglichen.
Die neue Makttangente ermöglicht einen vollkommen neuen Blick auf die Flächen zwischen Südstraße und Wurmtal und damit auf Kohlscheids alte Mitte – op d’r Scheet bis Markt -, auf das Gebiet rund um die Grube Langenberg mit dem alten Volksgarten (im Volksmund eher Lustgarten) parallel zur Oststraße als Erweiterungsfläche in den Friedhof integriert.
50 Jahre Kommunale Neugliederung – 50 Jahre Kohlscheid als Teilgemeinde von Herzogenrath - seit 1. Januar 1972, ungefähr 10 Jahre bevor wir Kohlscheid zu meinem Wohnort machten. Wie hat sich mein Bild auf Kohlscheids Mitte und Identität verändert? Und bin oder werde ich jeweils „Kohlscheider“ wie die Alteingesessenen?