22.06.2025
Heute fahren wir mit Auto und Bus durch altes Grubengelände – und sind uns dessen in der Regel nicht bewusst. Wir bemerken vielleicht den Bürgerpark (oder auf anderen Karten Kämpchensplatz) hinter den Bushaltestellen. Uns fällt vielleicht das Gießerei-Denkmal auf. Aber Bergbau?
Die Hinweistafel der Stadt zur Grube liegt abseits, noch mehr die des Heimatvereins zum ehemaligen „Klösterchen“, einem umgenutzten Zechengebäude.
Das Grubengelände erstreckte sich von der alten Klosterstraße bis über den heutigen Friedhof Richtung in der Leer. (vgl. die Karten auf Und ab wann gibt es Kämpchen als Ortslage?
Bis 1914 baute die Grube Kämpchen hier ab. Ursprünglich war dies ein Förderschacht Kämpchen der Grube Abgunst.
Ein Anschlussgleis verband den Güterbahnhof an der Roermonder Straße mit dem Grubenbahnhof. Die Strecke wurde genutzt ab 1854, im Jahr nach der Eröffnung der Bahnstrecke Aachen - Düsseldorf. Hier wurden zwischen 1863 und 1869 alle anderen Gruben der Vereinigungsgesellschaft durch eine unterirdische Gleisverbindung angeschlossen.
Die Trasse mit dem Abzweig ab Kircheichstraße, damals Rumpener Bahnhöfchen bzw. Haltepunkt Kohlscheid Süd – wurde nach Schließung der Grube still 1914 gelegt; auf den alten Karten ist sie noch sichtbar (mehr dazu unter "Alte Bahn".). Die Tagesanlagen wurden teils abgerissen, teils umgebaut zu Wohnungen. Postalisch hieß es dann "An Kämpchen".
Die folgenden Luftaufnahmen zeigen die Situation 1953 - 1980 noch mit den letzten umgebauten Zechengebäuden. 1986 bildet das Gelände eine Einheit mit dem Friedhof.
(Klick auf die Bilder vergrößert und zeigt das Jahr.)
Von den zuletzt als Wohngebäuden genutzten Grubenbauten vermitteln die wenig erhaltenen Fotos aus dem Archiv des Heimatvereins Eindrücke.
1992 zeigt die neue Verkehrsführung der Klosterstraße mit dem Durchstich zur Josef-Lambertz-Straße.
2010 lässt die Vegetation noch einen unverstellten Blick zu. 2019 steht die Vegetation in vollem Grün.
Die Geschichte des Bergbaus im Gebiet zwischen Roermonderstraße und Hang des Wurmtals, von der Grube Kircheich bis zu den Gruben Spidell oder Mispel sind bei weitem komplexer als die Info oben.
Aktuell versuche ich meine Recherchen neu zusammen zu fassen unter der Überschrift Mosaiksteine zum Bergbau auf dem Kämpchener Gebiet. Irgendwann wird die Langfassung hier im Download stehen.