Neben Sachbüchern sind für mich auf persönlichen Erfahrungen basierende Darstellungen sehr wichtig und hilfreich. Dazu gehören die beiden Werke von Sebastian Haffner. In seiner Geschichte eines Deutschen reflektiert er seine Erinnerungen von 1914 – 1933. Aufgeschrieben hat er sie 1939. Ich benötige diese Vorgeschichte, um die Zeit nach 1933 verstehen zu können.
Per Zufall habe ich die Verfilmung von Haffners Erinnerungen gefunden. Sie noch einmal in Originalaufnahmen und Spielszenen nach zu empfinden, ist sehr bedrückend:
Sebastian Haffner Mein Kampf mit Hitler (Video auf
Youtube).
Seine 1978 erschienenen Anmerkungen zu Hitler erreichten zurecht sehr viele Auflagen. „Das bewusst kurz und allgemeinverständlich gehaltene Werk soll Laien, vor allem Jugendliche, mit den wesentliche Aspekten des Lebens und der Wirkung Adolf Hitlers vertraut machen.“ (Wikipedia).
Bei Geschichtsdarstellungen geht es in der Regel um den „Blick auf die Herrschenden“. Dabei blicken wir zurück auf die damalige Zeit, aber mit heutigem Wissen.
Aber was hat das für die Handelnden vor Ort bedeutet? Das können wir in gut recherchierter fiktionaler Literatur leichter nachvollziehen.
In ihrem Krimi Wer das Schweigen bricht beschreibt Mechtild Borrmann die Geschichte von sechs jungen Menschen. Sie geben sich im August 1939 das Versprechen, füreinander da zu sein. An ihrem Leben wird der Alltag dieser in seiner Auswirkung auf die Beziehungen gut deutlich.
Gaby Halfas erzählt in Das Püppchen in seinem Schaukelbett. Die Geschichte ihrer Mutter ab 1930 vor, während und nach dem 2. Weltkrieg im Raum Kohlscheid
(Wilsberg, Pannesheide) Aachen – Horbach.
Der autobiografische Roman von Frank Arnau (2021): Die braune Pest. Relevanz damals und heute. Hg. v. Adrian Jesinghaus. Solingen: Klingen-Verlag GmbH. Er wird als NS- Enthüllungsroman von
1934 besprochen. (Er wartet noch darauf, gelesen zu
werden.)
Unsere Straße hat Jan Petersen 1933/34 als Tatsachenroman niedergeschrieben. Er berichtet vom kommunistischen Widerstand in Berlin Charlottenburg. (eine digitale Fassung zum Schnuppern)
Dokumentarfilme sind eine weitere Quelle, die uns den Alltag näher bringen können.
Sicherlich sind die diversen Dokumentarreihen bei ARD, ZDF, Phönix usw. spannend und lehrreich. Über die Mediatheken wird man sie finden.
Besonders interessant sind für mich sind die Filme einer Edition für die Landeszentrale für politische Bildung NRW (Buch & Regie Johannes Volker Wagner.) NATIONALSOZIALISMUS IM ALLTAG
Die Filme zeigen zwar Bochum, sind aber übertragbar. Bis hin zu den Erfahrungen im Bergbau. Die Links verweisen auf Youtube.
Teil 1: Eine Revierstadt wird braun
Teil 2 - Nationalsozialismus im Alltag
Teil 3. Stadt im Krieg - Der Bombenkrieg