Heute ist nicht einmal mehr klar, wo die Heimat eigentlich liegt. Sie kann ein ganzes Land sein, aber auch eine Gegend oder ein kleines Dörfchen, das schon mit dem Nachbardörfchen in Feindschaft lebt. Und obwohl Großstädter mit ihrem direkten Nachbarn oft nicht mehr als die gemeinsame Adresse verbindet, empfinden viele von ihnen doch ihren Straßenzug als Heimat.
Die Zugänge zum Wohnort unterscheiden sich. Als Kind entdecke ich (m)einen Ort ganz anders als älterer Mensch, der irgendwann zuzieht.
Was bedeutet das für mein Zugehörigkeits-, mein Heimatgefühl? Und für meine Zugänge zur Heimatgeschichte?
Als Zugezogener fallen mir immer wieder diese Fragen ein:
Einheimische werden immer einen Vorsprung behalten, den Zugezogene nur schwer aufholen können:
Bei solchen Gesprächen komme ich las Zugezogener nicht mehr so richtig mit oder fühle mich gar ausgeschlossen.
Weißt Du noch, in dem Geschäft (gibt es heute nicht mehr) haben wir immer eingekauft?
Ja, und daneben haben die xys gewohnt, die machten immer ...
Oder:
Dann gingen wir nach Vorscheid (wo genau ist das?)
Und das Kreuz (?) da, das gehörte immer zu Kämpchen!
Dann haben die da in der Südstraße (?), wo mal ein Bergbauunfall (?) war, einen Gedenkstein aufgestellt.
Dat schlooch mich en dr Laach. (oder .... viel ähnliches)
Deswegen hat mein Einstieg zu Kohlscheid schon immer die Überschrift: