Blick von Aachen Richtung Alsdorf
Blick von Aachen Richtung Alsdorf
Berge der Halde Laurweg in Wilsberg     (c) Heinz Maas
Berge der Halde Laurweg in Wilsberg (c) Heinz Maas

Unter der "Berge” versteht man im Prinzip alles Material, das untertage zum Bau von Stollen und Schächten entfernt bzw. zwecks Kohlegewinnung von dieser getrennt werden muss.

 

Unter der "Berge” versteht man im Prinzip alles Material, das untertage zum Bau von Stollen und Schächten entfernt bzw. zwecks Kohlegewinnung von dieser getrennt werden muss.

Bergehalden im Aachener Revier

Im ehemaligen Aachener Wurmrevier kommen immer wieder die "Berge" am Horizont in den Blick. 2003 noch erinnerten sie als weithin sichtbare Landmarken  "an das Reich der schwarzen Berge" (Deuster); heute sieht man sie wegen der gewachsenen Vegetation eher grün - oder inzwischen im Sommer - bei der zunehmenden Trockenheit leider mehr gelb. Diese Bergehalden bringen Bewegung in den Horizont, ein Auf und Ab, wo sonst gerade Linien wären. Sie laden ein zu Überlegungen und Entdeckungen: warum sind sie da, wie sind sie entstanden?

"Blickweiser" auf dem Aachener Lousberg

Ein Haldenkonzept?

Curdes bemängelt 1999:
Vierzehn Halden prägen den Aachener Raum. Sie können langfristig eine wichtige Aufgabe als Rückzugsraum für die Natur und als Ausgleichsraum für den Menschen bekommen. Soweit sie  durch  Bewuchs noch nicht stabilisiert sind, sind die steilen Flanken empfindlich  gegen jegliche Begehung. Die Fernsicht auf den Plateaus hat in einer ebenen Landschaft  eine ganz besondere Qualität. Geeignete Halden können auch einen Beitrag zur Energieerzeugung aus Windkraft und Solarstrom leisten. Dies wäre auch symbolisch eine positive  Fortschreibung ihrer Entstehungsgeschichte. Bei einer Halde in Eschweiler ist die Windkraftnutzung bereits realisiert. Man  sieht, welch starkes Symbol dadurch entstanden ist.
Die Halden sind die wichtigsten und größten Wahrzeichen der Region. Sie sollten daher in die Städte re-integriert und gestalterisch aufgewertet werden. Als unübersehbare Elemente können sie in einem regionalen Grün- und Freizeitsystem eine neue Rolle übernehmen. Bisher gibt es aber kein regionales Zielkonzept für die Halden.

 

Quelle:

Curdes, Gerhard (1999): Die Entwicklung des Aachener Stadtraums. Der Einfluss von Leitbildern und der Ansicht auf die Form der Stadt. Dortmund: Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur (Stadt – Raum – Innovation, 3). Online verfügbar

 

Seit 2003 gibt es das Haldenkonzept des NABU Aachen Land: Bergehalden im Aachener Revier - eine Zukunft für die Natur! . Wolfgang Voigt hostet eine überarbeitete Fassung: Bergehalden im Aachener Revier (2019 überarbeitet) - eine Dokumentation zu „Lebensräumen aus zweiter Hand“ 
Hier finden sich empfehlenswerte Beschreibungen von 11 Halden:

  • Bergehalde Anna (Noppenberg)
  • Bergehalde Anna 1
  • Bergehalde Anna 2
  • Jaspersberg
  • Bergehalde Maria Hauptschacht
  • Bergehalde Carl Alexander
  • Bergehalde Emil Mayrisch
  • Bergehalde Adolf
  • Bergehalde Carolus Magnus
  • Bergehalde Gouley
  • Kalkhalde Teuterhof

Wer sich für die Bergehalden im Aachener Revier interessiert findet weitere Hinweise im Internet:

Die biologische Station der Städteregion betreut Steinkohle-Bergehalden im Nordkreis.

Der Aachener Geschichtsverein zeigt die Erlebnismöglichkeiten der Bergbaugeschichte auf einer Haldentour durch den Nordkreis.

Blick auf die Alsdorfer Halden von Burg Rode aus     (c) Heinz Maas
Blick auf die Alsdorfer Halden von Burg Rode aus (c) Heinz Maas