Kohle, "Kohle", nichts als Kohle

Wenn viel Kohle im Spiel ist, muss man sich mit ihr auseinander setzen. Wobei der wirtschaftliche Aspekt der Kohle erst mal außen vor bleibt; aber ja bei der Kohle ging es immer auch um „Kohle“.

 

Welche Kohle wurde hier abgebaut?

Kohle als Motor der Weltgeschichte

Vorsicht: der Hinweis auf Scheidler ist vielleicht etwas gewagt an dieser Stelle, zumindest ungewöhnlich. Wer sich für die Grundlagen des Geldsystems und des Kapitalismus interssiert, findet hier spannende Hinweise: Kohle=Energie wird benötigt, um Metalle herzustellen, die man wieder für Kriege braucht, um weitere Rohstoffe ausbeuten zu können und um das dabei verdiente Geld zu schützen. Und das wird beschrieben über eine Zeitspanne von 5000 Jahren.

Scheidler, Fabian (2017): Das Ende der Megamaschine. Geschichte einer scheiternden Zivilisation. 9. Auflage. Wien: Promedia.

Neutraler beschreibt der Historiker Franz-Josef Brüggemeier die Geschichte der Kohle, Klappentext:

2018 schließen die letzten Steinkohlenzechen in Deutschland. Aus diesem Anlass erzählt Franz-Josef Brüggemeier die Geschichte des Rohstoffs, der ein ganzes Zeitalter prägte. Lange stand die Kohle für Fortschritt und Wohlstand. Sie ermöglichte einen ungeahnten Produktivitätsschub und lieferte die Energie, um aus den vormodernen Produktionsweisen auszubrechen. Ohne die Kohle wäre die Industrielle Revolution nicht möglich gewesen. Mit ihrer Hilfe erreichten die europäischen Gesellschaften bis ins 20. Jahrhundert hinein ein zuvor ungeahntes Entwicklungsniveau. Doch hatte dieser kohlegetriebene Sprung in die Moderne auch seine dunklen Seiten: Die Kohle lieferte die Energie für zwei desaströse Weltkriege, und die Bedingungen ihres Abbaus unter Tage waren für die Gesundheit der Arbeiter verheerend. Schließlich läuteten die Umweltbelastungen durch die Steinkohleförderung den Anfang vom Ende des wichtigsten fossilen Energieträgers in der Geschichte der Menschheit ein.

Brüggemeier, Franz-Josef (2018): Grubengold. Das Zeitalter der Kohle von 1750 bis heute. 1st ed. München: C.H. Beck.