Am Ortsnamen von Kohlscheid beißen sich Generationen von Heimatforschern die Zähne aus. Die einzelnen Deutungen widersprechen sich.
Die Nennung von Scheid im Vertrag von Schönau als den rein an den Scheit. verweist auf einen bebauten Weg, die spätere Südstraße.
Deutlicher heißt es 1709 der Rein, oder Weeg am Scheidt.
"Scheid" kann von Scheide stammen, d.h. einer nach allen Seiten hin abfallenden Höhe, einer Wasserscheide. Gasten leitet den Namen aus dem alt- und mittelhochdeutschen Wort "Sceit" ab. Hiermit bezeichnete man in fränkischen Ortsnamen einen "Waldteil", der vom übrigen Waldgebiet getrennt lag, teilweise von Einzelpersonen bewirtschaftet und evtl. in Besitz genommen wurde. Das würde bedeuten: der heutige Ortskern Kohlscheids, der "Scheid", war im Mittelalter von Wald bedeckt, im Gegensatz zum darum herum liegenden Heidegebiet.
Andere sehen Wortverbindungen zu „Scheäd“ als Grenze oder Chede als Begriff für Schneise.
Wie kommt es zum Namen Kohlscheid?
Wir können davon ausgehen, dass die hier weit verbreitete Heide nicht namengebend war für Kohlscheid, z.B. über Kohlheide mit einem späteren s-Einschub. Diese Vermutung kam auf, weil so viele Ortsnamen des Heidener Ländchen auf -heid endeten.
Der Grund für die Ergänzung des alten Namens Scheid um Kohle ist naheliegend. In diesen Zeiten nahm die Bergbautätigkeit stark zu, die Kohle wurde zu einem immer bedeutenderen Wirtschaftsfaktor im Heydener Ländchen.