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Was mich sehr interessiert: wie haben die Menschen im Wurmrevier gearbeitet und gelebt? Wie hat der Bergbau die Entwicklung der Gemeinden beeinflusst?
Bei der technischen Seite des Bergbaus bin ich ein Laie. Den Bergmannsgruß „Glückauf“ überlasse ich lieber denen, die wirklich mal unter Tage waren.
Zur Beschäftigung mit oder zur Faszination für Bergbau, vor allem für den historischen Bergbau, führen ganz unterschiedliche Wege.
Wer selbst unter Tage gearbeitet hat oder in einer Bergbaufamilie gelebt hat, blickt ganz anders auf die materiellen oder ideellen Hinterlassenschaften des Bergbaus in seiner Umgebung.
Wer im Lärm und im Dreck einer Zechenstadt leben musste, erinnert sich daran nicht so gerne. Wer das nicht erleben durfte, wird das heute, auch im Museum, nicht annähernd nachvollziehen können.
Die Frage nach dem "Was ist das das?" bei einem Fördergerüst, einer der vielen Berghalden o.ä. wird im Lauf der Jahre mit größer werdendem Abstand zum aktiven Bergbau immer schwerer zu beantworten sein.
Mein eigener Zugang
In einer alten Revierstadt wie Kohlscheid sind im Alltag fast keine Begegnungen mit der alten Bergbaugeschichte möglich; der aktive Bergbau endete ja bereits vor 1980.
Tagebauten mit direktem Bergbaubezug verschwinden bis auf Reste, denen man die Bezüge von außen oft nicht mehr ansieht:
Das ursprüngliche Büro der Vereinigungsgesellschaft
Reste des Schachtgebäudes der Grube Langenberg
Das EBV-Hauptgebäude
Das Belegschaftsgebäude der ehemaligen Grube Laurweg
Das frühere Lehrlingsheim
Sichtbar hingegen sind Landmarken wie die Halde Laurweg in Wilsberg. Bei guter Sicht eröffnet sie auf ihrer Spitze den Blick auf weitere Halden in der Umgebung.
Alte Schächte begegnen uns eher zufällig
beim Spazieren, wenn die Vegetation es zulässt, z.B. von der Grube Spidell, der Grube Langenberg
bei den eher seltenen Tagebrüchen, z.B. Mühlenbach, am Hankepank, an der Alten Windkunst, an der alten Post, in Forensberg
im Zusammenhang mit Häusern, die plötzliche Risse zeigen oder unbewohnbar werden
bei Neubauten oder Neubaugebieten wie am Casino, am Dornkaul, an der Markttangente; sichtbar durch wochenlange Bohrarbeiten zur Sichtung oder zum Verfüllen und zusammen gefasst in Bergbaugutachten;
sind ablesbar in den Bebauungsplänen, die immer wieder neu eine „Auseinandersetzung mit der Problematik des oberflächennahen Grundeigentümerbergbaus in Verbindung mit Hinterlassenschaften des Tiefenbergbaus“ bieten.
Straßennamen erinnern In Kohlscheid an den Bergbau, wie im Straßenspiegel des Heimatvereins nachzulesen ist; der steht hoffentlich in Ihrem Bücherregal?
So z.B. Straßennamen, die mit alten Gruben zusammen hängen; bei den folgenden ergibt sich das direkt aus dem Namen, örtliche Bergbaubezüge gibt es natürlich auch bei anderen Straßen:
Am Langenberg
Am Kiefekey
Am Langenberg
An der Windkunst
An Kämpchen
An Sichelscheid
An Speenbruch
An Vieslapp
Further Weg
Haldenweg
Hankepank
Kämpchenstraße
Kesselesstraße
Laurwegstraße
Spidellstraße
Dies Straßennamen erinnern an für den heimischen Bergbau bedeutende Persönlichkeiten .
Burckhardtstraße
Carl-Hilt-Straße
Dr.-Kremers-Straße
Dr.-Rosenbaum-Straße
Englerthstraße
Honigmannstraße
Pfarrer-Michel-Weg
Einige Denkmale erinnern inzwischen, die an den Bergbau in Kohlscheid:
Der Bergbaubrunnen auf dem Markt erzählt die Geschichte des hiesigen Bergbaus.
Die Kohlenlore am Rand der ehemaligen Grube Laurweg mit Hinweis auf das Ende dieser Grube.
Die Gedenktafel für den großen Tagebruch in der Südstraße.
Der VG-Stein an der alten Post: eine Steinmarke der „Vereinigungsgesellschaft Bergbau im Wurmrevier 1863“ mit der über Tage die Grenzen der unterirdischen Abbaufelder sichtbar gemacht wurden.
Wer mehr erfahren will, findet gut erreichbar Bergbausammlungen oder -museen.
Energeticon & GABI in Alsdorf
Denkmal Grube Adolf in Merkstein
Schacht Nulland in Kerkrade
Nederlands Mijnmuseum in Heerlen
Bergmännischer Traditionsverein für Stein- & Braunkohle in Siersdorf
Ausstellungsbereich Bergbau im Discovery Museum Kerkrade, dem größten Museum für Wissenschaft und Technologie im Süden der Niederlande.