Die Halde Laurweg

Wie die Halde heute aussieht, zeigt die Seite Halde Wilsberg; weitere, allgemeinere Informationen zu Berghalden im Wurmrevier im Artikel Bergehalden.

 

Warum sieht man in Kohlscheid nur diese Halde?

Anders als in Alsdorf, Baesweiler oder Merkstein wurde die Berge in Kohlscheid in Täler verkippt. So verschwand das Kesseles-Tal unter der Berge der Grube Kämpchen, das Ahlensbroichtal nahm die Berge von Langenberg und Hankepank auf.

 

et Zössje

Ca. 1950 Blick von der Halde auf die Grube Laurweg - c Heimatverein Kohlscheid
Ca. 1950 Blick von der Halde auf die Grube Laurweg - c Heimatverein Kohlscheid

Wie kam die Berge auf die Halde?

 

Auf dem Bild sieht man, wie "et Zössje" die Wagons mit Berge bis nach Wilsberg auf die Halde zieht (unten links).

 

 

 

 

Ungefähr an der Ecke Englerthstraße und Burckhardtstraße wurde der Abraum von der Eisenbahn auf Förderbänder umgeladen, die dann die Bergen auf dem Haldenrücken verteilten. Des weiteren entstanden durch die Kohlenwäsche neben der Halde Schlammteiche. Auch der Amstelbach wurde im Laufe der Haldenaufschüttung durch Kanalisierung unter die Halde verlegt.

Kohlenberge

Unter der "Berge” versteht man im Prinzip alles Material, das untertage zum Bau von Stollen und Schächten entfernt bzw. zwecks Kohlegewinnung von dieser getrennt werden muss. Aber hier liegt nicht nur totes Gestein, sondern auch Anteile von brennbarer Kohle, auf die in Notzeiten sogar zugriffen wurde:

Aretz zitiert für 08.11.1934 den Westdeutschen Beobachter:

Auf der EBV-Bergehalde der Grube Laurweg in Wilsberg suchen arme Volksgenossen, obwohl dies wegen der damit verbundenen Gefahr verboten ist, täglich Kohlen aus den Bergen. Aufgrund der Tätigkeit der NSV dürfte dies eigentlich nicht mehr nötig sein. (Anmerkung: Die Bewohner von Wilsberg und Mevenheide suchten die Kohlen nicht ausschließlich für den eigenen Bedarf, sie verkauften sie auch.)

NSV = Nationalsozialistische Volkswohlfahrt

 

Arbeit auf der Halde

Betrachtet man die Bilder oben, kann man sich vielleicht vorstellen, welche Staubbelastung für die Menschen in Kohlscheid mit dem Haldenbetrieb verbunden waren: 1993 wird z.B. darauf hingewiesen, dass der Ort durch starken Westwind durch die „Bergehalde mit reichem Staubsegen eingedeckt” wird.

Wohnen auf der Halde

Um 1995 entschloss man sich das Haldengelände um zu gestalten. Die Halde wurde stark verkleinert (in Höhe und Fläche) und das so gewonnene Gelände als Baugrund für den Wohnpark Wilsberg genutzt. Die Reste der Halde wurden begrünt und mit einem Weg erschlossen. Auf dem höchsten Punkt installierte man eine Windrose aus Kalkstein. Den Plan die Ost- und Südseiten mit einer Freitreppe zu versehen, ließ man allerdings schnell wieder fallen und begrünte die Halde stattdessen nur. Der Amstelbach wurde wieder frei gelegt und bildet nun ein Feuchtbiotop am Fuße der Halde. Die Schlammteiche blieben allerdings erhalten und werden heute von einem Anglerverein aus Kohlscheid genutzt.

mehr zur Halde heute unter: Halde Wilsberg.

Offene Fragen

  • Wann wurde die Halde Laurweg angelegt?
  • Wann wurde die Bahn für den Bergetransport gebaut?
  • Wohin kamen die Abwasser der Kohlenwäsche: auf die Halde oder oder direkt in die Schlammweiher = Absetzteiche?
  • Wo waren dafür Rohre verlegt?